Was ist eine Betrugswarnung?
Eine Betrugswarnung ist ein Hinweis in Ihrer Kreditauskunft, der darauf hinweist, dass Sie möglicherweise Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl geworden sind. Diese Sicherheitsmaßnahme warnt Kreditgeber und Gläubiger, zusätzliche Schritte zur Überprüfung Ihrer Identität zu unternehmen, bevor sie neue Konten eröffnen oder bestehende Konten ändern. Alle drei großen Kreditauskunfteien – Experian, Equifax und TransUnion – bieten Betrugswarnungen als kostenlosen Service an.
Eine Betrugswarnung ist nicht dasselbe wie eine Sperrung Ihrer Kreditauskunft ("Einfrieren"). Eine kostenlose Betrugswarnung bietet zusätzlichen Schutz, während eine Kreditauskunftssperre den Zugriff auf Ihre Kreditauskunft vollständig verhindert, bis Sie die Sperre aufheben. Bei einer aktiven Betrugswarnung können Sie weiterhin neue Kreditanträge stellen, sofern Sie Ihre Identität nachweisen können. Ist die Kreditauskunft gesperrt, kann niemand in Ihrem Namen einen neuen Kredit aufnehmen.
So richten Sie eine Betrugswarnung ein
Um eine Betrugswarnung einzureichen, wenden Sie sich online, telefonisch oder per Post an eine der drei Kreditauskunfteien. Entscheiden Sie sich für die Art der Betrugswarnung: Sie haben die Wahl zwischen einer ersten bzw. einer erweiterten Betrugswarnung und einer Betrugswarnung für den aktiven Dienst.
Sie müssen zur Bestätigung Ihrer Identität eine Kopie eines Ausweisdokuments, beispielsweise eines Führerscheins oder Reisepasses, sowie einen Adressnachweis vorlegen. Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, wird die von Ihnen kontaktierte Auskunftei die Warnmeldung senden und die beiden anderen Auskunfteien benachrichtigen, dasselbe zu tun.
Sie erreichen die drei Auskunfteien unter den folgenden Kontaktdaten:
Experian |
Equifax |
TransUnion |
Online |
Online |
Online |
1-888-397-3742 |
1-888-397-3742 |
1-800-680-7289 |
Experian Security Freeze P.O. Box 9554 Allen, TX 75013 |
Equifax Information Services LLC P.O. Box 105069 Atlanta, GA 30348-5069 |
TransUnion Consumer Solutions P.O. Box 2000 Chester, PA 19016 |
Arten der Betrugswarnungen
Sie können drei Arten von Betrugswarnungen einrichten: eine erste Betrugswarnung, eine erweiterte Betrugswarnung und Betrugswarnung für den aktiven Dienst. Sie eignen sich jeweils am besten für einen bestimmten Zweck und der jeweilige Schutz ist etwas unterschiedlich.
Hier werden sie ausführlich erklärt:
Erste Betrugswarnung
Eine erste (oder temporäre) Betrugswarnung steht jedem zur Verfügung, der den Verdacht hat, Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl geworden zu sein oder werden zu können. Sie ist ein Jahr gültig und kann verlängert werden. Jeder kann eine erste Betrugswarnung bei einer Kreditauskunftei beantragen. Nach der Genehmigung werden die anderen Auskunfteien kontaktiert.
Wenn eine erste Betrugswarnung eingerichtet wurde, müssen Unternehmen und Kreditgeber zusätzliche Schritte unternehmen, um Ihre Identität zu überprüfen, bevor sie einen neuen Kredit gewähren. In der Regel kontaktieren sie Sie direkt, um sicherzustellen, dass der Kreditantrag wirklich von Ihnen kommt. Sie haben außerdem das Recht, innerhalb von 12 Monaten nach Aktivierung der Warnung eine kostenlose Kopie Ihrer Kreditauskunft bei jeder großen Kreditauskunftei anzufordern.
Erweiterte Betrugswarnung
Eine erweiterte Betrugswarnung steht ausschließlich Personen zur Verfügung, die nachweisen können, Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden zu sein. Sie gilt sieben Jahre lang und kann verlängert werden. Für eine erweiterte Betrugswarnung müssen Sie zusammen mit Ihrem Antrag auf Betrugswarnung einen Identitätsdiebstahlbericht der FTC oder eine Anzeige bei der Polizei bei einer der Auskunfteien einreichen.
Neben der Überprüfung Ihrer Identität für Kreditdienstleistungen verpflichtet eine erweiterte Betrugswarnung die Auskunfteien, Sie für fünf Jahre von allen Listen zu entfernen, die Dritten für vorab genehmigte Kredit- oder Versicherungsangebote zur Verfügung gestellt werden – sofern Sie nicht widersprechen. Sie haben außerdem Anspruch auf zwei kostenlose Kopien Ihrer Kreditauskunft innerhalb von 12 Monaten nach Aktivierung der Warnung.
Warnung für den aktiven Dienst
Eine Betrugswarnung für den aktiven Dienst steht ausschließlich aktiven Soldaten zur Verfügung und schützt sie während ihres Einsatzes vor Betrug oder Identitätsdiebstahl. Sie ist ein Jahr gültig und kann verlängert werden, wenn der Einsatz länger dauert.
Zusätzlich zur Überprüfung Ihrer Identität für Kreditservices erfordert eine Betrugswarnung für den aktiven Dienst, dass Kreditauskunfteien Sie für zwei Jahre von allen Listen streichen, die Dritten für vorab genehmigte Kredit- oder Versicherungsangebote zur Verfügung gestellt werden – es sei denn, Sie entscheiden sich dafür ("Opt-in")
So wählen Sie die richtige Betrugswarnung aus
Welche ist die richtige Betrugswarnung für Sie? Eine erste Betrugswarnung richtet sich an Personen, die den Verdacht haben, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Erweiterte Betrugswarnungen sind für bestätigte Betrugsopfer. Warnungen für den aktiven Dienst richten sich an aktive Militärangehörige. Hier ist eine Übersicht über die einzelnen Betrugswarnungen:
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Erste Betrugswarnung |
Erweiterte Betrugswarnung |
Betrugswarnung für den aktiven Dienst |
Zielgruppe |
Mutmaßliche Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl |
Bestätigte Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl |
Aktive Militärangehörige |
Dauer der Warnung |
1 Jahr (verlängerbar) |
7 Jahre (verlängerbar) |
1 Jahr (verlängerbar) |
Voraussetzungen |
Keine |
Eine Meldung an die FTC zum Identitätsdiebstahl oder eine Anzeige |
Muss ein aktiver Militärangehöriger sein |
Was bewirkt eine Betrugswarnung?
Eine Kreditbetrugswarnung informiert Kreditkartenunternehmen und andere Gläubiger darüber, dass Sie möglicherweise Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl geworden sind. Sie von einer großen Kreditauskunftei veröffentlicht und weist Kreditgeber darauf hin, dass sie zusätzliche Schritte zur Überprüfung Ihrer Identität unternehmen sollten, bevor sie neue Kreditanträge genehmigen. So lässt sich verhindern, dass unbefugte Konten in Ihrem Namen eröffnet werden.
Einrichtung einer Kreditbetrugswarnung bei allen Auskunfteien und Kreditgebern, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Wann sollte ich eine Betrugswarnung verwenden?
Sie sollten eine Betrugswarnung einrichten, wenn Sie den Verdacht haben (oder wissen), dass Sie Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl geworden sind. Auch aktive Soldaten sollten während eines Einsatzes eine Betrugswarnung einrichten, da ein längerer Auslandsaufenthalt sie einem höheren Betrugsrisiko aussetzen könnte.
Sie vermuten, dass Sie gefährdet sein könnten? Hier sind einige häufige Anzeichen für Betrug, die Sie veranlassen sollten, eine Betrugswarnung einzurichten:
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Nicht autorisierte Transaktionen: Wenn Sie Belastungen Ihrer Kreditkarte oder Ihres Bankkontos sehen, die Ihnen unbekannt vorkommen, kann das bedeuten, dass jemand Zugriff auf Ihre Karte oder Ihre Finanzkonten hat.
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Neue Kreditaktivitäten: Neue Kreditkonten, Darlehen oder Dienstleistungen, die Sie nicht beantragt haben und die in Ihrer Kreditauskunft oder auf Ihren Kontoauszügen erscheinen, können ein Hinweis auf Identitätsdiebstahl sein.
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Anrufe von Inkassounternehmen: Anrufe oder Mahnungen über überfällige Zahlungen für Schulden, die nichts mit Ihnen zu tun haben, könnten bedeuten, dass jemand in Ihrem Namen Schulden angehäuft hat.
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Fehlende Rechnungen oder Kontoauszüge: Wenn erwartete Rechnungen ausbleiben, haben Betrüger möglicherweise Zugriff auf Ihre Finanzkonten erlangt und Ihre Adresse geändert.
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Probleme mit der Steuererklärung: Wenn Ihre Steuererklärung abgelehnt wird, haben Betrüger möglicherweise bereits eine in Ihrem Namen eingereicht, um Ihre Rückerstattung zu stehlen.
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Ablehnung von Kreditanträgen: Eine unerwartete Ablehnung eines Kreditantrags oder einer Kreditkarte kann ein Zeichen für betrügerische Aktivitäten sein, die Ihre Kreditwürdigkeit beeinträchtigen.
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Gestohlene Sozialversicherungsnummer: Eine gestohlene Sozialversicherungsnummer kann zu verschiedenen Arten von Betrug führen, darunter die Eröffnung neuer Konten, Steuerbetrug und Anstellungsbetrug.
Die Verhinderung von Identitätsdiebstahl erfordert proaktives Handeln. Dienste zum Schutz der Kreditwürdigkeit und Tools wie BreachGuard und unser Hack Checker können helfen, Betrugsversuche abzuwehren, bevor Ihnen großer Schaden entsteht. Aber es gibt keine absolute Sicherheit. Wenn Sie wissen oder vermuten, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, zeigen Sie dies umgehend an.
Tragen Sie mit Avast zur Sicherheit Ihrer Daten bei
Eine Betrugswarnung ist ein hervorragender Schutz vor Kreditbetrug nach Identitätsdiebstahl – doch Tools wie Avast Secure Identity helfen Ihnen , proaktiv vorzugehen. Unsere Identitätsüberwachungsfunktionen scannen soziale Medien, das Internet und das Darknet auf mögliche Datenlecks und den Verlust Ihrer persönlichen Daten. So wissen Sie, wann es Zeit zum Handeln ist, und können sich frühzeitig gegen Betrug schützen, durch den Ihre Finanzen oder Ihre Kreditwürdigkeit Schaden nehmen könnten.
Sichern Sie Ihre Daten noch heute mit Avast Secure Identity und verhindern Sie, dass sie für Betrug missbraucht werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was passiert, wenn ich eine Betrugswarnung einreiche?
Sobald Sie eine Betrugswarnung für Ihre Kreditauskunft einreichen, müssen Kreditgeber zusätzliche Schritte unternehmen, um Ihre Identität zu überprüfen, bevor sie Ihnen Kredit oder andere Finanzdienstleistungen gewähren. Online eingereichte Kreditbetrugswarnungen werden sofort wirksam, während die Bearbeitung von Anträgen per Telefon oder Post einige Tage dauert. Sie müssen einen Betrugswarnungsantrag nur bei einer der großen Kreditauskunfteien einreichen – die anderen werden dann automatisch benachrichtigt.
Wie aktualisiere ich meine Informationen zur Betrugswarnung?
Für die Aktualisierung Ihrer Informationen müssen Sie sich an die Auskunftei wenden, bei der Sie die Warnung ursprünglich eingereicht haben. Stellen Sie sich darauf ein, Ihre Identität anhand von Dokumenten (Reisepass, Führerschein usw.) und/oder Ihrer Sozialversicherungsnummer zu bestätigen. Für bestimmte Änderungen, wie z. B. die Kündigung des Kreditüberwachungs-Warndienstes, müssen Sie möglicherweise alle drei Auskunfteien separat kontaktieren.
Wirkt sich eine Betrugswarnung auf meine Kreditwürdigkeit aus?
Nein, eine Betrugswarnung wirkt sich nicht auf Ihre Kreditwürdigkeit aus. Sie bietet Ihnen zusätzlichen Schutz, indem sie in Ihrer Kreditauskunft ein Warnsignal setzt und Kreditgeber darauf hinweist, Ihre Identität vor der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen sorgfältig zu überprüfen. Nutzen Sie die besten Kreditüberwachungsdienste und Apps, um Ihre Kreditwürdigkeit abzufragen. Nutzen Sie außerdem einen Kreditwürdigkeitssimulator, um fundierte Finanzentscheidungen zu treffen.
Kann ich für meine Familienmitglieder eine Betrugswarnung einrichten?
Ja, wenn ein Familienmitglied nicht selbst eine Kreditbetrugswarnung einrichten kann, ist es möglich, dies an seiner Stelle zu tun. Jede der drei Auskunfteien hat ein anderes Verfahren und Sie benötigen möglicherweise die entsprechenden Unterlagen, wie z. B. eine Vollmacht. Für Kinder unter 16 Jahren können Eltern per Post eine Betrugswarnung für die Kreditakte ihres Kindes beantragen.